Heiliges Grab in St. Laurentius

Die Geschichte der Pfarrei

Die Pfarrei St. Laurentius Neustadt gibt es seit 1653; damals wurde der Pfarrsitz von (Bad) Gögging nach Neustadt verlegt.

Gögging ist eine sehr alte Pfarrei. "Nach Abzug der Römer entwickelte sich in den Überresten des ehemaligen Staatsbades in Bad Gögging ein frühchristlicher Kultraum, wie ca. 80 eiserne Kreuze beweisen, die bei der Freilegung des römischen Badebeckens unter der alten Andreaskirche gefunden wurden. Beim Bau der ersten Kirche im 7./8. Jahrhundert wurde das Becken bis zu 1,50 m aufgeschüttet … Die heutige alte St. Andreaskirche mit seinem schön verzierten Portal ist ein romanischer Bau aus dem 12. Jahrhundert. Bereits im Jahre 575 wird in Bad Gögging eine Seelsorgestelle erwähnt. … Bereits 1349 stifteten Neustädter Bürger ein Frühmessbenefizium für eine 1350 erbaute Kapelle (Altar) St. Nikolaus. … Im Jahr 1653 wurde der Pfarrsitz von Gögging nach Neustadt verlegt. Gögging wurde eine Filiale von Neustadt. … 1946 wurde Bad Gögging zu einer Pfarrkuratie und 1989 durch Bischof Manfred Müller wieder zu einer selbständigen Pfarrei erhoben." (Anton Metzger)

Neustadt wurde 1270 von Herzog Ludwig II. von Oberbayern gegründet. Bereits 1273 gewährte er den Bürgern ein erstes Stadtrecht. Bald darauf wird die erste Kirche gebaut worden sein. An gleicher Stelle errichtete man im ausgehenden 15. Jahrhundert die spätgotische Hallenkirche St. Laurentius.

Sehr empfehlenswert ist das Buch von Anton Metzger: "350 Jahre Pfarrei St. Laurentius Neustadt a. d. Donau", das 2003 erschienen ist. Es endet mit einem Ausblick, der auch heute noch gültig ist:

"Aus der Vergangenheit einer bewegten Welt-, Kirchen- und Ortsgeschichte heraus versuchen wir, als christliche Gemeinde unseren Weg im Heute zu gehen. Lebendig vor Augen sind vielen älteren Neustädtern noch die schweren Zeiten am Ende des 2. Weltkriegs. Es gab Opfer in der Zivilbevölkerung - daran erinnern wir jedes Jahr am 28. April mit einem Gottesdienst in der Eichreiskapelle - und vieles wurde zerstört, unter anderem auch die Pfarrkirche, deren Turm zusammenfiel und deren Inneres nahezu gänzlich ausbrannte. Aus der jüngeren Geschichte sind die Erfahrungen des Pfingsthochwassers 1999 noch deutlich zu spüren. Es waren harte Zeiten, die wir durchlebt haben. Gott sei Dank entwickelte sich vieles, vor allem auch in den Herzen der Menschen wieder langsam zum Positiven. Die Zeiten der Herausforderung aber vergessen wir nicht. In Gottesdiensten in der Karwoche und zum Dammbruchtag erinnern wir jedes Jahr an das Ereignis vom Pfingstmontag 1999. Es ist uns wichtig, von dem zu erzählen, was uns in schweren Zeiten gut getan hat, was uns aufgebaut und ermutigt hat, nicht aufzugeben. Letztlich entdecken wir darin, dass Gott die Seinen nicht allein lässt. Er ist da - oft durch gute Menschen - gerade in Herausforderungen. (…) Gott ging mit uns in den vergangenen 350 Jahren. Er ließ uns in all diesen Jahren und Jahrzehnten nicht allein. In dieser Zuversicht gehen wir als christliche Gemeinde unseren Weg weiter in die Zukunft. Wir laden alle ein, die zu uns gehören in dieser Stadt und darüber hinaus: "Kommt, wir wollen unsere Wege gehen im Licht des Herrn" (Jes 2,5)."

Die Pfarrer von Neustadt seit 1900:

1900 - 1921   Adalbert Reichenwallner
1921 - 1936   Johann Reiß
1936 - 1947   Josef Zintl
1947 - 1985   Josef Fichtl
1985 - 1995   Horst Mally
1995 - 2020   Johannes Hofmann
2020 - heute  Thomas Stummer