Unsere Veranstaltungshinweise:

Schöpfungstag
30.09.2023 09:30
Am Samstag, 30. September 2023 lädt das Bistum Regensburg wie jeden Herbst im Rahmen der Ökumenischen Schöpfungszeit alle Interessierten zum Aktionstag in der Natur ein. Dieses Jahr findet der Schöpfungstag unter dem Motto „Maßvoll leben“ im Klosterkosmos Waldsassen statt.
Der bunte Aktionstag mit spirituellem Impulsvortrag zum Maßhalten, Führungen zu den Klosterschätzen und in die flächenbewusst wiederbelebte Innenstadt, Mitmachaktionen, politischen Gesprächsrunden zum Flächenfraß, und einem ganztägigen Begleitprogramm mit kreativen Spiel- und Bastelaktionen, Infoständen rings um den Brunnen mit Friedenstaube u.v.m. wird mit einem interreligiösen Ge(h)bet abgeschlossen.
Einfach leben: Wie lässt sich dieses Konzept umsetzen – im persönlichen Leben, als Gemeinschaft? Wo ist weniger angebracht? Die Zisterzienserinnen wollen uns mit ihrem bewusst maßvollen Lebensstil in der Alltagsgestaltung inspirieren. Auch bei der Gestaltung und (Neu-)Nutzung von Gebäuden ist das Maßhalten eine wichtige Leitlinie – Entsiegelung, Flächenrecycling und die Belebung von Ortskernen sind intelligente und nachhaltige Lösungen.
Kosten für Gesamtprogramm inkl. Verpflegung: 10 Euro / Person, Kinder bis 12 Jahre frei.
Anmeldung bitte bis Montag, 25. September und weitere Informationen über den Flyer auf der Homepage www.oekosoziales-bistum-regensburg.de/schoepfungstage
Infos auch im Seelsorgeamt: Fon 0941 / 597-1602 oder E-Mail an seelsorge@bistum-regensburg.de
Eingestellt von Thomas Stummer

Erntedank
01.10.2023 10:30
Um 9 Uhr gestaltet in der Pfarrkirche Mühlhausen die Landjugend den Gottesdienst.
Um 10.30 Uhr ist in der Stadtpfarrkirche Neustadt Familiengottesdienst zum Erntedankfest mit dem Kindergarten.
Anschließend sind ALLE herzlich zum Kirchenbrunch ins Pfarrheim Neustadt eingeladen!
Eingestellt von Thomas Stummer

Kirchenbrunch
01.10.2023 11:15
Die Pfarrgemeinderäte unserer Pfarreiengemeinschaft laden am Erntedank-Sonntag nach dem Familiengottesdienst in der Stadtpfarrkirche, also ca. um 11.30 Uhr, herzlich zum „Kirchenbrunch“ ein. Er findet dieses Mal im Pfarrheim in Neustadt statt: Es gibt Frühstück, Kaffee und Kuchen und auch ein Weißwurst-Frühstück.
Alle – Jung und Alt – sind ganz herzlich eingeladen!
Eingestellt von Thomas Stummer

Internationale Ministrantenwallfahrt nach Rom
Getreu dem Sprichwort "Alle Wegen führen nach Rom" lädt der Präsident des CIM (Coetus Internationalis Ministrantium) Jean-Claude Kardinal Hollerich, alle Ministrantinnen und Ministranten aus den verschiedensten Ländern zur großen XIII. Internationalen Ministrantenwallfahrt im Jahr 2024 nach Rom ein.
Das Bistum Regensburg wird sich vom 28.07. bis 02.08.2024 auf den Weg machen. In dieser Zeit werden wir am Grab des heiligen Petrus erleben, dass wir gemeinsam Kirche sind – eine junge, dynamische Kirche. Als Ministrantinnen und Ministranten spielen wir eine zentrale Rolle, weil wir besondere Zeugen von Jesus Christus und seiner Frohen Botschaft in unseren Pfarreien sind. Kardinal Hollerich sagt: "Solche Zeugen braucht unsere Kirche. Kommt alle nach Rom und erlebt Tage der Freude, des Gebetes und der Freundschaft!"
Ab September gibt es dazu konkretere Informationen, dann wird auch die Anmeldung zur Wallfahrt möglich sein.
Eingestellt von Maria Ganslmeier

Vortrag über den Jakobsweg
06.10.2023 19:00
An Jakobi 2023 wurde die neue Pilgerstation an der Kirche St. Jakob in Mühlhausen gesegnet.
Renate Möllmann und Gregor Tautz, zwei sehr erfahrene Jakobus-Pilger, sind den „Hallertauer Jakobsweg“, von Kelheim nach Mühlhausen bereits gegangen.
Am Freitag, den 06. Oktober 2023 um 19.00 Uhr zeigen sie im Pfarrheim St. Vitus in Mühlhausen (Geibenstettener Str. 17) in einem Vortrag mit dem Titel "Pilgern beginnt daheim - Auf dem Jakobsweg von Kelheim bis Mühlhausen“ erste Impressionen von ihrem Weg durch die reizvolle Landschaft im Landkreis Kelheim mit dem Ziel der neuen Jakobusstatue.
Natürlich wagen sie auch einen Blick auf den Ostbayerischen Jakobsweg und berichten über eigene Erfahrung beim Pilgern nach Santiago de Compostela.
Anmeldung ist nicht erforderlich und der Eintritt ist frei.
Eingestellt von Thomas Stummer

Familienchortag in Metten
07.10.2023 13:00
Die Diözese Regensburg lädt herzlich zu einem Familienchortag am Samstag, 7. Oktober in Metten ein. Eltern, die vielleicht wegen ihrer Erziehungspflichten sonst in keinem Chor singen können, dürfen so wenigstens einen Nachmittag lang (wieder) ein Chorgefühl spüren: Singen mit vielen Gleichgesinnten ist einfach ein fantastisches Erlebnis!
Von 13.00 bis 17.00 Uhr finden mit einer Pause mit Kaffee und Kuchen getrennte Chorproben für Schulkinder von 7 bis 13 Jahren bzw. Jugendliche und Erwachsene statt. Kleinere Kinder von 4-6 Jahren werden gleichzeitig betreut. Um 18.00 Uhr wird dann zum Abschluss mit allen gemeinsam ein Gottesdienst in der Klosterkirche gestaltet.
Einzelne Sänger/innen, ganze Familien oder Ensembles von 4-99 Jahren sind herzlich eingeladen. Einzige Voraussetzung: Freude am Singen!
Weitere Info und Anmeldung: www.kirchenmusik-regensburg.de/familienchortage-2023
Eingestellt von Thomas Stummer

Kirchenkonzert
07.10.2023 20:00
Konzert in St. Laurentius mit Simon Thelen und Joachim Schreiber
Am 7. Oktober 2023 findet um 20.00 Uhr in der Pfarrkirche St. Laurentius in Neustadt ein Konzert für Gesang und Orgel statt.
Simon Thelen, Bassist beim Kammerchor Neustadt, interpretiert barocke Werke von Alessandro Stradella und Francesco Durante,
sowie bekannte Lieder aus der Romantik von F. Mendelssohn-Bartholdy (Sei stille dem Herrn), César Franck (Panis angelicus) und Antonín Dvořák (aus den biblischen Liedern).
An der Orgel spielt Joachim Schreiber, welcher neben der Begleitung des Sängers Orgelwerke aus verschiedenen Epochen darbietet.
Es erklingen u.a. Stücke aus der Romantik von A. Guilmant (aus der 5. Sonate), Sigfrid Karg-Elert und Flor Peeters.
Aus der klassischen Epoche ist mit der Sonate in B-Dur ein Werk des eher selten gehörten Komponisten Franz Xaver Schnizer (1740-1785) zu hören.
Zu diesem abwechslungsreichen Konzert ergeht herzliche Einladung. Der Eintritt ist frei, Spenden gehen an die Neustädter Tafel.
Eingestellt von Thomas Stummer

Familiengottesdienst mit Aufnahme in den liturgischen Dienst
08.10.2023 10:30
Wir freuen uns, dass wir beim Familiengottesdienst am Sonntag, 08. Oktober um 10.30 Uhr in der Pfarrkirche St. Laurentius neue Ministrantinnen und Ministranten und neue Singgruppenmitglieder in den liturgischen Dienst und in die Pfarrjugend aufnehmen dürfen.
Eingestellt von Maria Ganslmeier

Caritas Herbstsammlung
Im Herbst steht wieder die Caritassammlung an. Wir bitten herzliche um Ihre Spende: bei der Kirchenkollekte, mit der Spendentüte, per Überweisung oder im Pfarrbüro!
Die Kirchenkollekte für die Caritas ist in unserer Pfarreiengemeinschaft wegen der Pfarrwallfahrt nicht am 24.9., sondern am 1. Oktober, dem Erntedankfest.
50 % der Herbstsammlung kommen dem Caritasverband der Diözese und dem Caritasverband für den Landkreis Kelheim e.V. zugute, die Menschen vielfältige Hilfe bieten. 50 % der Sammlung sind für die caritative Arbeit der Pfarrei bestimmt.
Neustadt: Kath. Kirchenstiftung Neustadt
IBAN: DE48 7506 9014 0106 5940 85
Mühlhausen: Kirchenstiftung Mühlhausen
IBAN: DE28 7506 9014 0006 8025 91
Eingestellt von Thomas Stummer

Katholischen Glauben entdecken
Ein Online-Glaubenskurs für Interessierte oder zur Taufvorbereitung
Mehr InfoEingestellt von Thomas Stummer

YouGo - Gottesdienst für Jugendliche und Junggebliebene
14.10.2023 18:00
Die Pfarrgemeinden des Dekanates Kelheim laden herzlich zu einem Gottesdienst an einem besonderen Ort ein:
Am Samstag, 14. Oktober 2023 um 18.00 Uhr in der Burg Randeck im Altmühltal.
Eingestellt von Maria Ganslmeier

Carida Kelheim
Seit über 20 Jahren engagiert sich die Carida gemeinnützige GmbH für Menschen mit psychischen Erkrankungen und Suchterkrankungen im Landkreis Kelheim. Das Zuverdienstprojekt Integra setzt seinen Fokus auf die gesellschaftliche Inklusion von psychisch kranken, suchtkranken und behinderten Menschen, die dem ersten Arbeitsmarkt nicht oder nicht mehr zur Verfügung stehen.
Durch die niederschwelligen Angebote können unsere Beschäftigten eine für sie sinnvolle Tagesstruktur erhalten und neben einem kleinen finanziellen Zuverdienst auch ihren Wert für die Gesellschaft erfahren.
Im Rahmen unserer Beschäftigungsprojekte erhalten Betroffene entsprechend ihrer jeweiligen Leistungsfähigkeit die Möglichkeit, einer sinnstiftenden Tätigkeit mit bis zu 15 Wochenstunden nachzugehen. Dies geschieht unter fachlicher Anleitung und wird mit einer Motivationszuwendung honoriert. Der Erwerbscharakter steht hierbei nicht im Vordergrund. Vielmehr geht es um soziale Einbindung, (Re-)Integration in das gesellschaftliche Leben, Erfahrung von Selbstwirksamkeit so-wie Partizipation.
Es stehen freie Plätze zur Verfügung, die Teilnahme kann jederzeit beginnen.
Weitere Informationen gibt es bei der Caritas Kelheim.
Eingestellt von Thomas Stummer

Wanderung mit trauernden Menschen
22.10.2023 13:00
„Ich will, dass jemand mit mir geht“, Wanderung mit trauernden Menschen.
Am 22.10.2023 um 13.00 Uhr mit Begleiterinnen des Hospizvereins im Landkreis Kelheim e. V..
„Essen und Trinken hält Leib und Seele zusammen“ Kochen und Essen mit trauernden Menschen. Am Freitag, den 03.11.2023 um 18.30 Uhr in der Kulturkantine in Kelheim.
Informationen und Anmeldung unter Tel. 09441/685950 oder per Email: info@hospizverein-landkreis-kelheim.de
Eingestellt von Thomas Stummer

Kinderkirche
24.10.2023 16:00
Unsere nächste Kinderkirche feiern wir am Dienstag, 24. Oktober um 16.00 Uhr im Pfarrheim Mühlhausen.
Dabei wird uns eine spannende Bibelgeschichte begegnen, die von einem Sternenhimmel erzählt. Auch das gemeinsame Beten, Singen, Tanzen und Basteln wird bei diesem Gottesdienst für Kinder im Kindergartenalter bis zur 1. Klasse seinen Platz haben.
Das Kinderkirchenteam freut sich auf euch!
Eingestellt von Maria Ganslmeier

Institutionelles Schutzkonzept
Papst Franziskus schreibt: „Die Verbrechen sexuellen Missbrauchs beleidigen unseren Herrn, verursachen physische, psychische und spirituelle Schäden bei den Opfern und verletzen die Gemeinschaft der Gläubigen. Damit solche Phänomene in all ihren Formen nicht mehr geschehen, braucht es eine ständige und tiefe Umkehr der Herzen, die durch konkrete und wirksame Handlungen bezeugt wird; diese beziehen alle in der Kirche mit ein“.
Damit diese Verbrechen nicht mehr geschehen, müssen alle in der Kirche miteinbezogen werden – auch unsere Pfarreien. Ein wichtiger Baustein dazu ist die Erstellung eines „institutionellen Schutzkonzepts“.
Es geht um Prävention. Ziel der kirchlichen Präventionsarbeit, so sagen es die deutschen Bischöfe, ist eine „neue Kultur des achtsamen Miteinanders“. Dazu braucht es „transparente, nachvollziehbare, kontrollierbare und evaluierbare Strukturen und Prozesse“. Diese werden ausführlich im Schutzkonzept beschrieben, das Sie hier auf unserer Homepage finden oder in gedruckter Form im Pfarrbüro Neustadt bekommen können.
Ein weiterer wichtiger Schritt ist es, dass wir in den nächsten Wochen von vielen unserer haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiter/innen (wieder) ein erweitertes Führungszeugnis und eine sog. Selbstauskunft einfordern müssen. Wir bitten um Verständnis für diese Pflicht, die heute ja fast überall, wo Menschen mit Kindern und Jugendlichen zu tun haben, selbstverständlich ist.
Eingestellt von Thomas Stummer

Frauenbund Neustadt
Der Katholische Frauenbund Neustadt hat das neue Jahresprogramm erstellt.
Sie finden es hier:
Eingestellt von Thomas Stummer

Dankgottesdienst der Hochzeitsjubilare
18.11.2023 18:00
Zur Sonntagvorabendmesse am 18. November in der Stadtpfarrkirche laden wir alle Ehepaare ein, die heuer geheiratet haben, und alle, die im Jahr 2023 silberne, goldene oder diamantene Hochzeit oder ein anderes Jubiläum feiern durften. Wir wollen danken und um Gottes Segen bitten!
Nach dem Gottesdienst ist ein kleiner sektempfang im Pfarrheim Neustadt.
Eingestellt von Thomas Stummer

Forum Ehrenamt
Das "Forum Ehrenamt" ist eine Initiative des Bistums, um Ehrenamtliche in ihrer Arbeit zu unterstützen.
Mehr InfoEingestellt von Thomas Stummer

Gute Nacht und Herzlich Willkommen
Baustellen, wohin man sieht
Herbst-Vollversammlung in Wiesbaden-Naurod: Predigt von Bischof Dr. Georg Bätzing, Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz, im Eröffnungsgottesdienst
Liebe Geschwister im Glauben!
Baustellen, wohin man sieht. Und das im konkreten wie im übertragenen Sinn. Weil das Priesterseminar in Fulda – angestammter Ort der Herbst-Vollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz – vor einer großen Umbaumaßnahme steht, tagt die Konferenz in diesem Jahr in Wiesbaden. Der heilige Bonifatius begleitet uns auch hier mit seiner Fürsprache und seinem Segen, denn auch die katholische Stadtkirche der Hessischen Landeshauptstadt trägt sein Patrozinium. Aber auch hier ist zurzeit Großbaustelle. Zuletzt wurde die Mitte des 19. Jahrhunderts geweihte Kirche im Jahr 1965 grundlegend renoviert und neu gestaltet. Das war unmittelbar nach Abschluss des Zweiten Vatikanischen Konzils. Ein wenig symbolträchtig ist es schon, dass die nächste große Instandsetzungsmaßnahme gerade in unsere Zeit fällt, in der viele den Eindruck haben, auch die Kirche insgesamt befinde sich in der Phase grundlegender Umbrüche und bedürfe angesichts massiver Krisenphänomene einer ernsthaften Instandsetzung und Erneuerung, um als Werkzeug dem Dienst am Reich Gottes wieder besser gerecht zu werden. In wenigen Tagen tritt in Rom die Weltsynode in eine weitere Phase, und dabei geht es ja offensichtlich auch um die Frage, auf welche Weise sich die katholische Kirche unserer Zeit gemäß auf diesen Weg der Erneuerung begeben kann.
Die Bonifatiuskirche hier in Wiesbaden ist also gerade kein schön herausgeputzter Raum. Fast schon düster kommt sie einem vor, durch den Gebrauch und die Ablagerungen aus Jahrzehnten trübe geworden. Die veralteten Leuchtmittel können kaum noch etwas ausrichten; jedenfalls leisten sie nicht das, was Jesus mit seinem Vergleich im Evangelium im Sinn hat. Aber die Menschen, die sich hier Tag für Tag zum Gottesdienst versammeln oder zum stillen Gebet kommen, zeigen gemeinsam mit den Verantwortlichen der Kirchengemeinde und des Bistums den Willen, es nicht dabei zu belassen, sondern anzupacken und ein Großprojekt zu stemmen, um diesem Gotteshaus seine würdige Gestalt zurückzugeben. „Großbaustelle für die Bischofskonferenz in Wiesbaden“, der Titel eines Artikels der Allgemeinen Zeitung hier vor Ort (9. September 2023) ist also im doppelten Sinn zutreffend; die wichtigen inhaltlichen Arbeitspakete für die kommenden Tage konnte ich heute Nachmittag bereits bei der Pressekonferenz vorstellen.
Die Lesung aus dem Buch Esra erscheint mir in diesem Zusammenhang wie ein Aufruf zur Beteiligung an einem Großbauprojekt. Zugleich mit der Erlaubnis zur Heimkehr gestattet der Perserkönig Kyros (Regierungszeit 559–530 v. Chr.) die Wiedererrichtung eines jüdischen Zentralheiligtums in Jerusalem. Für das kleine zerstreute Gottesvolk ist das wahrhaftig das Signal einer Zeitenwende und der Beweis für das unleugbare Eingreifen Gottes. Historisch betrachtet waren Ausmaß und Ende des babylonischen Exils vermutlich weniger eindrucksvoll, als es die biblische Geschichtsschreibung vermuten lässt. Der Großteil der Bevölkerung war nicht deportiert worden, aber die Oberschicht fristete „an den Strömen Babels“ für mehrere Generationen ein Dasein, das sich im Nachhinein als unglaublich glaubens- und theologieproduktiv erwiesen hat. Denn in der Auseinandersetzung mit den Kulten und Kulturen der heidnischen Welt konnte das eigene Gottesbild reflektiert und präzisiert und die religiöse Praxis gereinigt und auf das Wesentliche hin vertieft werden. Woher aber kam der Impuls zur Erneuerung, zur Reorganisation, zur Heimkehr und zum Tempelbau? Sie gingen wohl nicht von der Menge der im Land verbliebenen Bevölkerung aus, sondern eher von Teilen der Bildungsschicht, die im Exil im Zweistromland lebten. Erneuerung brauchte hier die Eliten. Und der Hoffnungsimpuls kam ganz von außen, von einem heidnischen König, den sich der Herr als sein Werkzeug erwählte. Ihm, dem einzigen, wahren und souverän handelnden Gott, kommt die eigentliche Triebkraft der Befreiung zu. Anders können die Gottesfürchtigen gar nicht deuten, was sie hier als historischen Einschnitt in ihrer Geschichte erleben. Und so erbauten die Judäer um das Jahr 515 den zerstörten Jerusalemer Tempel wieder auf. Die Geschichtsschreibung weiß zu berichten, dass auch wohlgesonnene nichtjüdische Nachbarn sich daran beteiligten. Mit allen künftigen Erweiterungen und Umbauten blieb dieser „Zweite Tempel“ bis zu seiner Zerstörung im Jahr 70 n. Chr. durch römische Truppen das Haupt¬heiligtum der Judäer.
Geschichtliche Ereignisse als Triebkräfte, eine Minderheitensituati¬on und eine durch Krisen hindurch gereifte Gottes- und Welterkenntnis, das Engagement von Eliten und die breite Unterstützung unterschiedlicher gesellschaftlicher Gruppen, der innerste Impuls durch Gottes heilsgeschichtliches Handeln: Wenn ich es bedenke, so erkenne ich im heutigen kirchlichen Reform- und Erneuerungsauftrag alle diese Faktoren wieder. Es würde sich lohnen, sie zu entfalten; aber dazu reicht die Zeit einer Predigt nicht aus. Jedenfalls macht mich die gläubige Geschichtsbetrachtung, wie sie uns die Lesung heute beispielhaft präsentiert, gelassen und einsichtig, dass solche Prozesse nie ohne Konflikte laufen können; nicht im gläubigen Gottesvolk, nicht unter Expertinnen und Theologen und auch nicht unter Bischöfen.
Ein entscheidendes Detail bei der Wiedererrichtung des Tempels scheint mir besonders erwähnenswert. Nicht nur, dass der Wiederaufbau in einer viel schlichteren Form geschah; im Allerheiligsten des neuen Tempels stand kein Kerubenthron mehr. Das Allerheiligste des Tempels blieb von nun an völlig leer. Dies ist wohl das größte äußere Zeichen der inneren Glaubens- und Lehrentwicklung, die sich aus der Not des Exils heraus vollzogen hatte. Es ließe sich unter verschiedenen Aspekten auslegen und deuten.
Ohne diese „Leerstelle“ im Zentrum des jüdischen Glaubens wäre der Kerngedanke des christlichen Gottesglaubens, nämlich sein inkarnatorischer Charakter, nicht denkbar. Denn mit der Menschwerdung seines Sohnes Jesus Christus durften wir lernen: Gottes Heiligtum ist menschlich. Der Mensch Jesus Christus ist Gottes Heiligtum für uns und mitten unter uns. Und alle, die sich gläubig zu ihm bekennen, erbaut der Geist des Herrn zum Tempel seiner Gegenwart inmitten dieser Welt. Ja, letztlich lernen wir die Überzeugung auszusprechen und tatkräftig umzusetzen: Jeder Mensch ist Gottes Heiligtum. Das begründet seine Einzigartigkeit und seine unverletzliche Würde. „Die Würde des Menschen ist unantastbar“, sagt das Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland. Und als Christen ergänzen wir: Denn jeder Mensch ist Gottes Heiligtum in dieser Welt.
Darum melden wir uns in den Debatten um eine staatliche Gesetzgebung zum assistierten Suizid und um eine geplante Änderung der gesetzlichen Regelungen zum Schwangerschaftsabbruch. Und wir fordern in beiden Fällen eine ausgeglichene Balance zwischen der Selbstbestimmung und dem Lebensschutz, die beide durch unsere Verfassung der gesellschaftlichen Sorge überantwortet sind. Ungeborene Kinder im Mutterleib brauchen eine starke Lobby; es sind keine „Substanzen menschlichen Ursprungs“, wie eine geplante EU-Verordnung vereinnahmend meint. Aber genauso brauchen Frauen im Schwangerschaftskonflikt und ihre Familien alle nur denkbare Unterstützung durch Beratung und konkrete Hilfen.
Menschen am Ende des Lebens dürfen nicht aus wirtschaftlichen, gesellschaftlichen oder ideologischen Gründen unter Druck geraten, ihrem Leben ein Ende zu setzen; stattdessen muss die nötige Gesetzgebung Schutzräume des Lebens ermöglichen und Palliativmedizin, Hospizarbeit und Suizidprävention deutlicher unterstützen.
Jeder Mensch ist vom ersten bis zum letzten Augenblick in seiner Würde unantastbar, keine Verfügungsmasse von irgendwem oder irgendwas, denn jeder Mensch ist Gottes Heiligtum. Das gilt ebenso für die Menschen, die aus Not und Angst um ihr Leben an den Grenzen der Europäischen Union stranden – wenn sie es überhaupt auf all den gefährlichen Wegen bis dahin schaffen – und um Asyl bitten. Asylrecht ist ein individuelles Recht. Und gleichzeitig sind die Möglichkeiten der Aufnahme auch in unserem Land begrenzt. Die Sorgen von Menschen hierzulande müssen ernst genommen werden; aber das Recht auf Asyl muss unangetastet bleiben. Darum erwarten wir so dringlich eine Reform des europäischen Asylrechts, die in vieler Hinsicht Ausgleich schafft; die vielfältigen Fluchtursachen zu bekämpfen, ist nur die andere Seite dieser Medaille.
Jeder Mensch – Gottes Heiligtum. Diese so grundlegende Einsicht muss aber auch in unserer Kirche selbst stärkere Resonanz finden. Die Verpflichtung zu Betroffenenorientierung und Missbrauchsaufarbeitung gründet unmittelbar darin sowie der stärker werdende Ruf nach echter Geschlechtergerechtigkeit und Beteiligung auf allen Ebenen und in allen Entscheidungsprozessen. Wir können nicht nach außen fordern und fördern, was innerhalb der Kirche selbst so wenig konkret gelebt wird; das schwächt die kritische Kraft des Evangeliums und macht uns unglaubwürdig. Diese Bewegung, für die nicht nur der Synodale Weg in unserem Land steht, sondern deutliche Voten aus vielen Teilen der Weltkirche, wird sich nicht durch Alibis beruhigen lassen. Hier hat die Lehre der Kirche Dienstcharakter und wird sich verändern, wenn sie dem Evangelium Jesu Christi treu bleiben will.
Baustellen, wohin man sieht. Und das im konkreten wie im übertragenen Sinn. Wir brauchen Ideen und Ausdauer dazu. Und vor allem Mut, wie der Herr ihn uns zuspricht. Er hat ja recht: Man zündet doch nicht ein Licht an und stellt es dann unters Bett (wie gefährlich ist das auch). Das Licht gehört auf den Leuchter, dann nützt es vielen [vgl. Lk 8,16].
Lesung: Esra 1,1–6
Evangelium: Lk 8,16–18
Es grüßt Sie herzlich
Ihr Pfarrer Thomas Stummer